Kann man eine Wienerin werden?
Man kann.
Wenn man nach 32 Jahren in einer kleinen Stadt plötzlich in die Großstadt zieht, ist man – weil kein Student oder junger Erwachsener mehr – anfangs vielleicht etwas überfordert. Nicht mehr auf der Suche nach der coolsten, günstigsten Studentenkneipe mit dem ungenießbarsten G`spritztn, sondern nach gemütlichen, einladenden Plätzchen, die einen vielleicht dann und wann an die kleine Heimatstadt erinnern – genau dieses Gefühl von „nach Hause“ kommen. So wie der nette Kellner des Stammcafes, der einen begrüßt.
Abseits des Touristentrubels bietet das Herz von Wien im 1. Bezirk viele Kleinstadtplätze – die genau jenes Gefühl vermitteln – Heimat. Sei es das herrliche Frühstück im Schwarzen Kameel in der Bognergasse oder die wohl weltbeste Pasta im Procacci in der Göttweihergasse. Oder das Gin Tonic im Kleinod in der Singerstraße. Besondere Plätze mitten in der Großstadt – ein bisschen wie nach Hause kommen – oder zu Hause sein.
Nina Schneider.